Früjahrskonzert 2024 Musikzug Netphen - MAIPRESS Medienservice

Hans-Gerhard Maiwald
Hans-Gerhard Maiwald auf dem Gipfel des Schrankogels, 3500 Meter
Fahrradkurier Hans-Gerhard Maiwald legt eine Rast im Glottertal vor St. Peter ein

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Stand: 25. März 2024
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Frühjahrskonzert des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Netphen:
 
 Trampeldonner und Applauskaskaden
 
Dreis-Tiefenbach. Etwa 4800 Stunden Vorbereitungszeit an Proben und auch Organisation waren notwendig, um das großartige Mammut des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Netphen unter dem Dirigat von Stefan Hees am vergangenen Samstagabend auf die Beine zu stellen. Die seit ein paar Wochen total ausverkaufte Dreisbachhalle (die Georg-Heimann-Halle in Netphen kann noch nicht wieder genutzt werden) stand „Kopf“ – das Publikum war rein aus dem Häuschen!
 
Unter den zahlreichen Gästen begrüßte der Vorstand des Musikzuges:
Paul Wagener (Bürgermeister der Stadt Netphen), Dorothee Spies (Ortsbürgermeisterin von Netphen) und Oliver Galster (Ortsbürgermeister Dreis-Tiefenbach) Vom Kreis-Feuerwehrverband waren Sebastian Reh und Karl-Heinz Born gekommen sowie Mark Liska, Löschzugführer der Stadt Netphen.
Als Vertreter des Volksmusikerbundes Kreis-Siegen-Wittgenstein war Gerd Eckardt zugegen. Darüber hinaus besuchte Ehrendirigent Walter Sidenstein, der frühere langjährige Leiter des Musikzuges, das Konzert. Auch viele befreundete Vereine wohnten dem denkwürdigen Konzert bei.
Die Moderation vom Hauptorchester oblag den Musikerinnen Celine Hoffmann und Lia Fischer, die dies in angenehmer, kurzweiliger und lockerer Form durchführten.


Mit „Two Words“, von Phil Colins starteten die Musiker, die kaum Platz auf der kleinen Bühne fanden, ihr Repertoire. Das in Blasmusikklänge umgesetzte Lied, beginnend mit den Worten „Put your faith in what you most believe in…“ wurde hervorragend intoniert, ebenso wie „I See You“ – der musikalischen Essenz aus dem bahnbrechenden Blockbuster Avatar, die zu Beginn mit leichtem Holzbläserklang arbeitet und nach und nach zu einem kraftvollen Satz für das volle Orchester ausgeweitet wird.
 
Das schöne und eingängige irische Volkslied „Carrickfergus Pory“ wäre beinahe verloren und vergessen gewesen, wenn es der irisch-stämmige Schauspieler Peter O’Toole nicht seinem Freund, dem Musiker Dominic Behan, vorgesungen hätte. Es wurde zu einer sinfonischen Tondichtung, die der Musikzug nahezu perfekt umsetzte. Etwas leichtere und lockere Kost bekam das Publikum dann mit dem „Großherzog Friedrich von Baden“ – Marsch des Infanterie-Regiments – geboten, wozu man auch mit den Füßen mitwippen konnte. „Vickings: The Legend“ ist eine symphonische Episode für Blasorchester. Es handelt sich um riesige starke Männer mit einer fatalistischen Einstellung, Risiken einzugehen. Die Schwierigkeit liegt für Blasorchester bei D-E – also schon rechts anspruchsvoll, was der Netphener Musikzug jedoch meisterte. In den einzelnen Registern ist der Musikzug sehr gut besetzt, seine Darbietungen zählen allesamt zum gehobenen Genre.
 
Nach der Pause stellte sich das Jugendorchester, unter der Leitung von Lorena Käuser, vor. Es hat eine beachtliche Anzahl an jungen Musikanten, die auch spieltechnisch einiges zu bieten haben. Die drei Stücke „Flight ot the Thunderbird“, „John Williams: Movie Adventure“ sowie „Happy“ wurden ebenso konzertant-anspruchsvoll wie auch locker-gefällig interpretiert, und mit der Komposition „Zum Glücklichsein“ gab es natürlich noch eine Zugabe. Im Rahmen der Darbietungen wurden übrigens eine größere Anzahl von Jugendlichen seitens der Volkmusikerbundes Siegen-Wittgenstein durch Gerd Eckardt mit Urkunden für erfolgreich bestandene D-Lehrgänge ausgezeichnet. Und bevor das Konzert mit dem 2. Teil fortgesetzt wurde, gab es noch einen lustigen Gag: Mit dem Publikum wurde rhythmisches Klatschen geübt – eine sehr originelle Einlage!


 
Gleich der 1. Vortrag „Pomp und Circumstances No. 1“ im 2. Teil wurde mit stürmischen Bravo-Rufen bedacht. Heißt in Deutsch übersetzt etwa so viel wie ‚Prunk in Aufwand mit vielen Umständen“, was auch instrumental voll herüberkam, denn musikalisch ist es ebenso ein Aufwand an Spieltechnik. Der folgende Satz „Nimrod“ war dann eher getragen und als eine Art Huldigung an die verstorbenen Ehrenmitglieder gedacht, die von daher zum Konzert selbst auch nicht mehr ausgezeichnet werden konnten.
 
Das „Titanic Medley“ ließ danach die Höhepunkte des Soundtracks zum Jahrhundertfilm „Titanic“ noch einmal aufleben. Hier sei das Horn-Solo von Simon Wagener erwähnt.
 
Viel zu schnell ging die Zeit vorüber, und mit „Goldplay in Symphonie“ wurde der letzte Titel des Konzertes angestimmt. Eingängige Melodien und groovige Rhythmen sind ein Markenzeichen der extrem erfolgrei-chen englischen Band. Beim Netphener Musikzug brillierte hier Eugene Bondarets am Saxophon.
 
Es gab erneut stürmischen Applaus, mehrere Zugaben folgten und zu guter Letzt wurde noch einmal eine Auskopplung aus „Goldplay“ angestimmt. Erst dann konnten die Stühle geräumt und Tische aufgestellt werden, um diesen Konzerterfolg gebührend zu feiern.
 
Text, Fotos und Videos: Hans-Gerhard Maiwald
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