Musikalischer Bogen durch die weihnachtliche Welt - MAIPRESS Medienservice

Hans-Gerhard Maiwald
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Stand: 26. April 2024
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Musikalischer Bogen durch die weihnachtliche Welt
 
EISERFELD.  In einer Zeit, in der die Welt sich ständig wandelt, bleibt die Musik  ein beständiger Begleiter, der verbindet, inspiriert und bereichert.  Am  vergangenen Sonntag war es wieder einmal soweit: Erstmals (in der  vollbesetzten Richerfeldhalle im Kulturzentrum Eiserfeld) erfreute die  Bergknappenkapelle Niederschelden (Dirigat: Sven M. Hellinghausen) die  Zuhörerschaft unter dem Motto „Zauberhafte Weihnachten“ mit einem  musikalischen Bogen von Ouvertüren bis Weihnachtsliedern. „Special  Guests“ - wie man das heutzutage gerne bezeichnet – waren die  „Zwergknappen“, wobei es sich schlicht und einfach um das  Nachwuchs-Orchester der Bergknappen handelt. Musikalischer Leiter ist  hier ebenfalls Hellinghausen.
 
Die  Bergknappenkapelle Niederschelden ist eine traditionelle Kapelle, deren  Musik geprägt ist von der harten, schweren und oft mühseligen Zeit des  Bergbaues. Betont akribisch, dabei jedoch stets voller Leidenschaft,  emotionell  mit einem Schuss Herzblut. Dem entsprechend weist diese  Formation nicht immer den typisch hellen Blechklang eines Blasorchesters  auf, sondern – insbesondere durch den Einsatz von Tuben – eher eine  dunklere, warme Klangfarbe.
 
Vorsitzender  Carsten Daub begrüßte die Gäste und lud dazu ein, „sich zurückzulehnen  und die Magie der Musik voll zu genießen“. Das war in der Tat bereits  mit dem ersten Stück „Abel Tasman“ der Fall, in dem die abenteuerliche  Reise des gleichnamigen Seefahrers musikalisch dargestellt wird und  dessen historisches Abenteuer zum Leben bringt. Die Moderation hatte  übrigens der Musiker Jürgen Schneider inne. Ein großes Lob muss hierbei  der technischen und liebevollen Gestaltung des Programms gemacht werden,  das in schöner Comic Sans-Schrift nicht nur einfach die Konzerttitel  listete, sondern auch eine Erläuterung der einzelnen Kompositionen  beinhaltete.






Zahlreiche Koloraturen

Und  diese Vorgehensweise, erlebte Abenteuer, außergewöhnliche Reisen und  auch Märchen musikalisch mit wechselnder Rhythmik, geschickt  eingesetzter Registrierung und unter Verwendung zahlreicher Koloraturen,  wurde bei allen folgenden Titeln so fortgesetzt. Bei „König  Drosselbart“ webte das klassische Märchen der Gebrüder Grimm in einem  „reichen, musikalischen Gewand“, in dem der hochmütige König Demut  erfährt. Bei allem zeigte sich Sven M. Hellinghausen stets als  einfühlsamer Dirigent, der die Zuhörerschaft zudem als „Teil der  musikalischen Familie“ betrachtete.

Eingebunden  in die Vorträge war die Laudatio von Jens Kamieth, 2. stellvertretender  Bürgermeister der Stadt Siegen. Er sei „gespannt auf die musikalische  Reise durch verschiedene Genres“, in der auch weihnachtliche Klänge  nicht fehlten. Seinen Dank richtete Kamieth aber auch an den Nachwuchs  der Bergknappen; eben die „Zwergknappen“, die erstmals gemeinsam mit  einer Bläserklasse des Gymnasiums „Auf der Morgenröthe“  vorweihnachtliche Klänge in die Richerfeldhalle bringen würden. Ferner  betonte er auch die Mengen an Vorbereitungsarbeit für eine solches  Konzert, damit es weitgehend perfekt klinge. Er finde es „große Klasse“,  dass hier der Nachwuchs so bei der Sache sei.
Weiter  ging es mir „Air for Winds“ - fließenden Melodien und lyrischer  Schönheit; „The Magic Flight“, ein Stück, das den Traum vom Fliegen  widerspiegelt, sowie der „Polka 70“ eine Hommage an Walter Velte, dessen  Tenorhornklänge seit sieben Jahrzehnten den Takt der Kapelle prägen. So  hörte es sich dann auch an: Ein tänzerischer Reigen, in der das  Publikum in de leidenschaftlichen Darbietungen der Solisten eintauchen  konnte. Komponiert hat diesen Titel übrigens Michael Nikolaus aus den  Reihen der Bergknappen.Letzter Titel des ersten Blocks: „Ein Leben lang“  aus der Welt der „Faaschtbänkler“, der lebendig die enge Verbindung  zwischen Mensch und Musik hervorhebt. „Was für ein Glück, das mich  umgibt, ist Musik“.


Zauberhafte Weihnachten

Im  zweiten Teil des Konzertes legten sich die Bergknappen voll ins Zeug:  „Gold von den Sternen“ (eine metaphorische Reise); „In the Bleak  Midwinter" (in ruhiger Melodie und sanfter Harmonie) und „The Christmas  Song“ - ein Juwel unter den Weihnachsliedern, das paradoxerweise 1946 an  einem Sommertag entstand und last not least eine neue Heimat in der  Welt der Blasorchester fand. Mit „Driving Home for Christmas“ driftete  das Repertoire der Bergknappen noch intensiver hin zur weihnachtlichen  Thematik und brachte Gefühle von Nostalgie und Vorfreude zum Tragen.  „Let It Snow! Let It Snow!“ entstand seltsamerweise in einer Hitzewelle  und wird weltweit geliebt. Und geschneit hat es (endlich oder leider)  auch wieder bei uns...



Ganz in diesem Sinne gelangte man mit „Happy  Christmas“ zum Abschluss des Konzertes - ein Potpourri der schönsten Weihnachtslieder in einem Arrangement von Manfred Schneider. Schneider  hat viele Stücke, die in der Bergknappenkapelle gespielt werden, ebenso  arrangiert. In der Tat sehr gut gelungen, was das Publikum dann auch mit  sehr viel Beifall honorierte. Klar, dass da eine Zugabe herhalten  mussten – sonst hätte das Publikum gar nicht den Heimweg angetreten. So  gab es dann noch „Eine letzte Runde“ zu hören; eine Polka, die mit  Egerländer Blasmusik startete. Es folgte ein eher sinfonischer  Mittelteil und den Abschluss bildete dann zum Finale ein „Grandioso“.    Endgültiger „Rausschmeißer“ war dann jedoch noch die  Tradi-tionsmelodie „Glück auf – Glück auf“ - das prägnante Kennzeichen  der Bergknappenkapelle Niederschelden.

Text, Fotos und Videos: Hans-Gerhard Maiwald.     
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